304 MS als Eigenstarter

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Die heute am Markt befindlichen Antriebskonzepte für eigenstartfähige Segelflugzeuge sind prinzipiell ähnlich. Ein Propellerturm wird ausgefahren und der Motor danach gestartet. Nach getaner Arbeit wird der Turm wieder eingeklappt.

Die Umsetzung, die Bedienkonzepte sowie die verwendeten Motoren sind aber doch recht unterschiedlich. Jaroslav Potmesil hat beim SHARK MS Eigenstarter sein Hauptziel, nämlich die maximale Zuverlässigkeit, konsequent verfolgt. Man kann mit den lieferbaren Motoren am Markt unterm Strich kein erprobteres System als das BINDER System finden. BINDER selbst, Schempp Hirth und auch HPH verwenden das in hunderten gebauten und jahrelang verbesserten SOLO/BINDER Eigenstartersystem. Bei vernünftiger Wartung ist dieses Gespann auch das qualitativ Beste am Markt.

Der SHARK MS hat im Vergleich zu den letzten Entwicklungen eine um etwa 1m² größere Flügelfläche. Dies bewirkt eine noch erträgliche, geringste Flächenbelastung, die ein besseres Steigen und vor allem das Motorhandling beim Einfahren erleichtert. Man hat beim SHARK MS tatsächlich die Möglichkeit bei 85 bis 90km/h den Motor abzustellen, ohne dass man das Gefühl verspürt, dass die Maschine instabil wird. Durch die geringe Geschwindigkeit bleibt der Motor schnell und problemlos stehen und man erspart sich die aufwändige Propellerbremse.

Genau diese Art von Problemen können mit einem manuellen Propellerstopper gänzlich vermieden werden. Beim Shark werden nur manuelle Stopper verwendet, damit die Fehleranfälligkeit verringert wird (Quelle: Facebook).

Generell muss gesagt werden, dass bei Zweitaktmotoren die Vibrationen relativ hoch sind. Je weniger vibrations-sensitive Teile in der Steuerung/Bedienung verwendet werden, desto weniger fehleranfällig ist das System. Ganz bewusst wird darum auf viel Automatismus verzichtet. Ein Zweitaktsystem ist motormäßig extrem zuverlässig, kaum wird es jemals einen Motorschaden geben. Viel empfindlicher sind Sensoren, Befestigungen, Bowdenzüge, Kabelschuhe- und Stecker. Diese Teile müssen immer kontrolliert werden, bzw. das System erkennt hier die Fehler bereits im Vorfeld.
Je weniger dieser sensitiven Bauteile verwendet werden und je perfekter die Verarbeitung/Verbauung dieser Komponenten ist, desto zuverlässiger wird das Motorsystem funktionieren.
Bei den jährlichen SHARK Treffen werden genau diese Dinge offen diskutiert und besprochen. Ein enormer Wissenspool ist damit für jeden Sharkbesitzer zugänglich und dem Hersteller werden diese Erfahrungswerte natürlich ebenso zur Verfügung gestellt. Daraus ergibt sich eine aktive Weiterentwicklung und Verbesserung des Systems.

HPH setzt auf ein Motorsystem, das von BINDER Flugmotoren gebaut wird. Walter Binder hat ja bekanntlich Eigenstart – Antriebssysteme für Segelflugzeuge – damals z.B. für die DG400 – erfunden und danach stets weiterentwickelt.
Per Anfang 2016 ist bereits WerkNr. 537 (!) dieses Antriebskonzepts verbaut worden (Update Juli 2021: WerkNr. 763). Diese Erfahrung/Kompetenz kommt jedem SHARK MS Piloten entgegen.

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Der neue Propellerturm aus Kohlefaser spart Gewicht und ist äußerst stabil.

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Der Kaltstart wird mit einer „Gummiball“ Einspritzpumpe vollzogen und der Propellerstopper wird rein mechanisch bedient. Dadurch wird der Wartungsaufwand verringert und die Störanfälligkeit massiv reduziert. Durch die von Beginn an geübten Bedienvorgänge ist es nahezu unmöglich, eine böse Überraschung zu erleben.

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Als Triebwerk wird ein SOLO 2625-01 verwendet. Der Zweizylinder Zweitaktmotor leistet 52 PS und ist thermisch hochbelastbar, da er komplett wassergekühlt ist. Der Kühler wird mit dem Propeller ausgeschwenkt und steht im direkten Luftstrom des Propellers.

Hier drei Videos vom Start meines SHARK MS in Friesach Hirt
– Graspiste
– Seehöhe 620 m
– Abfluggewicht 550 kg
– Startstrecke ca. 250 m (relativ starker Gegenwind)

Start Shark 2

Und ein zweites Video:

Start Shark 1

Und noch eines …

Start Shark 3

Auch mit fixem Heckrad sind größere Kurven mit „hängender“ Fläche möglich.
Pilot und Eigner dieses SHARK MS ist Eberhard Oser aus Hilzingen/Deutschland.

Und noch ein Video:
Mehrere SHARK MS starten hintereinander. Alle Motoren springen zuverlässig beim ersten Mal an. Aufgenommen wurde das Video beim 1. Shark Treffen 2019 in Friesach Hirt in Kärnten.